Saisonbericht 2020

Ich blicke auf eine aussergewöhnliche Saison zurück. Zum einen, weil Covid-19 alles auf den Kopf stellte, allerdings viel mehr, weil ich Licht nach zwei dunkeln Jahren sah.

 

Mit meiner Trainingsgruppe konnte ich über Neujahr in Monte Gordo ordentlich an den Grundlagen feilen, worauf wir uns im Februar auf den Saisonstart vorbereitet haben. Leider ging es nicht lange, bis die ersten Wettkämpfe kurzfristig abgesagt wurden. Die Hoffnung einer mehr oder weniger kompletten Saison blieb, allerdings nur für kurze Zeit.

 

Der Trainingsalltag veränderte sich blitzartig; keine Gruppentrainings, Schwimmen im See oder im aufgestellten Pool (an dieser Stelle herzlichen Dank an Michi für die schnelle Lösung!). Zusätzlich tauchten erneut Probleme im Hamstring- und Rückenbereich auf, wodurch ich ohne Laufen zurechtkommen musste. Des Weiteren haben sich mehrere gesundheitliche Probleme angehäuft, die mir seit längerer Zeit im Wege gestanden sind. Zu spüren, dass ich nicht wie gewohnt leisten konnte und im Unwissen zu stehen, war mental die grösste Herausforderung. Umso mehr war ich schliesslich erleichtert, als ich mit einem Naturheilpraktiker etliche Gründe fand – und wurde auf Geduldsprobe gestellt. Mir war klar: ich wollte weitermachen und vorwärtskommen. Deshalb absolvierte ich im Sommer unter besten Bedingungen einen einmonatigen Trainingsblock in St. Moritz. Danach gab es ein paar Möglichkeiten, Wettkämpfe zu bestreiten, darunter zwei Weltcups. Die Resultate waren alles andere als erhofft, doch mit all den Steinen im Weg, die noch immer präsent waren, erklärend.

 

Meiner Meinung nach hat alles einen Grund und somit auch diese verrückte Saison. Ich habe viel über mich gelernt und bin überzeugt, dass ich durch diese schwierige Zeit stärker geworden bin. Mir wurde bewusst, wie wichtig ein funktionierender Körper ist, um performen zu können. Somit ist für mich die Gesundheit oberste Priorität, um das nächste Jahr in Angriff zu nehmen.

 

Ich freue mich, die Saison 2021 mit dem Beginn der Spitzensport RS der Schweizer Armee zu starten. Demnach ist dies für mich ein neues Kapitel und ein weiterer Schritt in Richtung meines grössten Zieles: die Olympischen Spiele 2024 in Paris.

 

Ich bedanke mich für die grosszügige Unterstützung der TG Hütten mit meinem Trainer Michi Rüegg, der eine unglaubliche Arbeit leistet. Ebenfalls ein grosses Dankeschön an die Schweizer Sporthilfe und meine Eltern: ohne euch wäre ein solch professionelles Umfeld nicht möglich. Vielen Dank auch meinen weiteren Sponsoren und allen Leuten, die hinter mir stehen! Ich schaue zuversichtlich auf die nächste Saison und freue mich, wenn sich meine Arbeit endlich auszahlt! :-)

 

Jasmin